Auf dieser Seite sind Bilder von DL6MH Selbstbau Portable
Geräten die in seinen Büchern
"Transistor Amateurfunkgeräte für das 2-m-Band", Band 109/110 der
radio Praktiker bücherei vom Franzis Verlag stammen.
Ingenieur Sepp (Josef) Reithofer war mit
seinem Rufzeichen DL6MH auf dem Gebiete der VHF-UHF und SHF
Amateurfunktechnik im In- und Ausland weithin bekannt. Als “Vater”
des BBT (Bayrischer Bergtag) hat er sich in ganz Europa einen Namen
gemacht und hat den technischen Fortschritt der portablen 2m und 70cm
Klein-Geräte beträchtlich vorwärtsgetrieben. Er hat vielen
Erstverbindungen gemacht. Er verstarb am 26. Oktober 1985 im Alter von
77 Jahren in seiner Heimatstadt Straubing.
Die Geräte die hier vorgestellt sind, representieren den Stand
der Amateurtechnik um 1961 bis 1967. Am Anfang der 60er Jahre wurden von DL6MH große
Anstrengungen gemacht die Röhren aus den Portable Geräten zu verdrängen,
sobald
neue, geignete Transistoren erschwinglich wurden. Damals war die Auswahl von geeigneten
Transistoren noch sehr spärlich und verursachten der oft knappen Amateurkasse
große Ausgaben. Jedes mW an UKW-HF mußte man sich mühsam erkämpfen.
Transistoren wie OC171, AF118 und ähnliche Typen wurden gequält um die
letzten paar mW rauszukitzeln. Oft war man damals auf Fünf oder Zehn mW
HF sogar recht stolz.
Als Vater des BBT (Bayrischer Bergtag) hat DL6MH den
technischen Fortschritt der portablen 2-m Geräte beträchtlich
vorwärtsgetrieben. Innerhalb von nur ein paar Jahren wurden die Röhren
fast vollkommen verdrängt. Es wurde sogleich erkannt, dass beim BBT
mehr das Können und die Lage der Station den Erfolg beim BBT bestimmte.
Mit nur 50 bis 200 mW HF wurden vielfach hunderte KM an Reichweiten
erzielt. Jedes Jahr stieg die Anteilnahme am BBT. Viele Hams aus den
Nachbarländern in OE, I, OK, DM, u.a. nahmen am BBT teil, welcher
ungeahnte Beliebtheit erreichte.
Nach Möglichkeit wurden im Empfängerteil vielfach UKW-Rundfunk Baugruppen
verschiedener Hersteller (Görler) in diesen Geräten nach kleinerem Umbau verwendet. Die
folgenden Bilder illustrieren die Kombination von Industrie und
Selbstbauschaltungen.
Obwohl die damalige Gerätetechnik uns heute im
Zeitalter von Computergesteuerten Funkgeräten mit allen Schikanen fast
primitiv anmutet, sollte man sich immer vor Augen halten, daß diese
Geräte ein Wegbereiter der modernen Technik darstellten. Es ist
bestimmt möglich daß die OMs damals bestimmt genau so viel Spaß am
Ausprobieren und Verwendung der meistens selbstgebauten Geräte hatten,
wie heutzutage wir mit den modernen Wundern der Herstellertechnik.
Es
muß leider auch gesagt werden daß immer weniger Hams ihre Funkgeräte
in ihrer Funktionweise im Detail kennen. Das ist einerseits
durch die außerordentliche Miniaturisierung der Bauweise mit SMD
Bauteilen zu erklären, als auch daß die meisten Gerätefunktionen
indirekt durch fest eingebaute Microcomputer gesteuert werden, deren
Funktionsablauf und der Quellcode dem Gebraucher sowieso nicht
zugänglich sind. Vorbei ist die Zeit wo ein Bedienungselement direkt
das Gerät beinflußte. Die Miniaturisierung ist der Fachmännischen Reparatur
immer weniger zugänglich und verurteilt viele neue Geräte zum
Wegwerflos. Vielfach ist Reparatur nur durch teuren Modulaustausch
möglich. Schon lange her sind die Tage wo der Ham sein Schaltbild und Gerät
studieren konnte und imstande war sich früh mit der ganzen
Funktionsweise vertraut zu machen und die meisten Fehler selber beheben
zu können. Man sieht hier übrigens auch eine gewisse Parallele zur
Automobilreparatur. Es ist leider auch nicht zu verleugnen, daß viele der
modernen Computergesteuerten Geräten ein Übermaß an "Features"
haben. Die meistens Features werden jedoch außer den wichtigen Grundfunktionen
sowieso selten gebraucht, setzen leider jedoch für eine vernünftige
Bedienung des Gerätes die Mitnahme der "Quick Reference" oder
des Benutzerhandbuchs voraus, da man sich oft nach kurzer Zeit des
Nichtgebrauchs an die vielen Menus und Tasten Sequenzen nicht mehr
auskennt. In der Hinsicht waren früher die nicht Computergesteuerten
Geräte viel einfacher in der Bedienung.
Es ist auch interessant daß viele der neuen Funksprechgeräte
heutzutage durch den äußerst breiten Empfangsbereich dieser Geräte
sehr oft fürchterlich an Störungen anderer Funkdienste leiden.
Es ist wirklich ironisch daß die Geräte oft die Größe einer
Zigarettenschachtel haben, daß aber das Filter daß man dazu braucht um
die Störungen abzuhalten, oft die Größe einer Schuhschachtel
erreicht. Diese Störanfälligkeit ist einerseits durch den breiten
Empfangsbereich zu erklären, andrerseits durch die HF
Niederspannungsschaltungstechnik mit Bipolaren Transistoren, die den
Gebrauch Kreuzmodulations- und Intermodulationasärmerer FETS verbietet
und nicht zuletzt durch die übermäßige Anwendung von Dioden in den
kritischen HF-Wegen.
Es ist hier weniger beabsichtigt die
moderne Gerätetechnik und Trends schlecht zu machen, als den Kontrast
zwischen der damaligen Gerätetechnik und der Heutigen Generation von
Geräten herauszustellen.