QUERFUNK 104,8 MHz
Freies Radio Karlsruhe | DAB / Digital
Radio
Studio 0721 / 38 50 30 |
Der Empfang von Hörfunkprogrammen auf den UKW-Frequenzen ist die
beliebteste Art des Radiohörens. Heute ermöglichen auch die kleinsten
Radiogeräte einen Empfang an fast jedem Standort und auch unterwegs. Seit
Jahrzehnten wird dafür die "FM-Stereo"-Technik genutzt. Neue Techniken wie die
Satellitenübertragung, das Breitbandkabel oder digitale Technologien haben
daran bisher nichts geändert. Wegen der fortgeschrittenen Entwicklung der Digitaltechnik stellt sich aber
heute die Frage, ob eine digitale Technik für die Übertragung von
Rundfunkprogrammen möglicherweise besser geeignet wäre und deshalb das
herkömmliche UKW-Radio ablösen sollte. Digital Audio Broadcasting (DAB), auch
"Digital Radio" genannt, hat diesen Anspruch. Dieser Text soll umfassend über
die Entwicklung im Bereich der Hörfunk-Übertragung informieren und deren
Folgen abschätzen. DSR - Digitales Satelliten Radio Die älteste digitale Radio-Übertragungstechnik. Für den Empfang wird eine
Satellitenschüssel und ein spezieller DSR-Empfänger benötigt. Das Signal ist
jedoch nicht datenreduziert, es entspricht etwa dem der CD. Deshalb braucht
die Übertragung eine sehr große Bandbreite. DSR wurde im Januar 1999
eingestellt. ADR - Astra Digital Radio Radioempfang über den "Astra"-Satellit: derzeit sind über ADR ca. 100
Radio-Programme empfangbar. Für den Empfang wird eine Satellitenschüssel und
ein spezieller ADR-Empfänger benötigt. Die Radioübertragung läuft über die
Tonunterträger der Astra-TV-Satelliten, ist also ein Nebenprodukt der
Fernsehübertragung. Internet-Übertragung Übertragung des Radioprogramms über die weltumspannenden Datenleitungen des
WWW. Zum Empfänger kommt das Programm letztlich über das Telefonkabel, in
Zukunft möglicherweise auch über das Kabel für den Radio- und Fersehempfang,
über die 220 V Netzsteckdose oder auch über das mobile Handy. Digitale Gleichwellen-Sendernetze (DAB, DVB-T u.a.) Im Unterschied zum herkömmlichen analogen Rundfunk arbeiten diese digitalen
Übertragungssysteme mit der sogenannten "Gleichwellen"-Technik, die sowohl
Vorteile als auch Nachteile mit sich bringt. Bei dieser Sendetechnik wird zwar
eine große Bandbreite benötigt, jedoch ist auch der übertragbare Datenstrom
sehr groß, so daß die Signale mehrerer Radiostationen und Datendienste (s.u.)
in einem Frequenzband Platz finden. Es werden damit also mehrere
Radioprogramme innerhalb eines gemeinsamen digitalen Signals ausgestrahlt.
Erst nachdem das Signal empfangen wurde, werden die Programme im
Radioempfänger wieder getrennt. Eine Radiostation hat also keine feste,
individuelle Frequenz mehr, stattdessen werden mehrere Programme als "Paket"
auf einem breiten Frequenzband ausgestrahlt. Der Vorteil dieser Technik besteht darin, daß ein Sendernetz eingerichtet
werden kann, das überall auf der selben Frequenz sendet. Es kann damit z.B.
ein landesweites Programmpaket ausgestrahlt werden, das landesweit nur ein
einziges Frequenzband benutzt. Die verschiedenen Senderstandorte stören sich
hier nicht gegenseitig, wie das beim herkömmlichen UKW-Rundfunk der Fall ist.
Damit wird die Planung der Standorte vereinfacht. Außerdem wird die
Installation von Füllsendern in Gebieten mit schlechtem Empfang, Tunneln oder
auch innerhalb von Gebäuden ermöglicht. Auch diese Füllsender (sog.
"Repeater") senden auf der selben Frequenz. Von Nachteil ist jedoch, daß es damit keine individuellen Sendegebiete mehr
geben kann. Alle in einem Frequenzband enthaltenen Programme besitzen das
selbe Sendegebiet. Verläßt die HörerIn das Sendegebiet, so sind alle Programme
im Paket nicht mehr empfangbar. Außerdem werden sich die Sendegebiete nur
wenig überschneiden. Insgesamt führen Gleichwellen-Sendernetze zu einer sehr
unflexiblen Sendegebietsplanung, da immer gleich ein ganzes Sendernetz im
voraus geplant werden muß. Die Vergabe einzelner Frequenzen an einzelne
Radiostationen ist nicht mehr möglich. Zusätzlich zu den Radioprogrammen können auch Text, Grafik und Bilder,
evtl. auch bewegte Bilder, übertragen werden. Das sind die sogenannten
"Datendienste", die zukünftig die Radioübertragung multimedial erweitern
sollen. Diese können programmbezogen sein und damit in der Verantwortung der
Radiostation liegen oder auch programmunabhänig sein, z.B. die Übertragung von
Informationsdiensten, textbezogener Werbung und einzelner Internetseiten. Das
System ist "datenneutral", d.h. prinzipiell ist gleichgültig, welche Art von
Daten übermittelt werden. Es gibt keine Beschränkung auf die Übertragung von
Audiosignalen. Die Einspeisung des Programms einer Radiostation in das gemeinsame
Sendesignal des Programmpakets ist allerdings sehr kompliziert und wird hohe
Gebühren kosten. Ein Sender kann damit nicht mehr von einer Radiostation
selbst betrieben werden. Stattdessen wird das Programm dem Sendernetzbetreiber
zugeführt, der aus den beteiligten Radiosignalen das gemeinsame Sendesignal
errechnet und zu allen beteiligten Senderanlagen führt. DAB - Digital Audio Broadcasting DAB wurde zwischen 1989 und 1993 für die digitale terrestrische
Ausstrahlung von Hörfunkprogrammen entwickelt. DAB soll nach dem Willen der
MedienpolitikerInnen (vgl. Teil D) langfristig das herkömmliche UKW-Radio
ablösen. DAB nutzt die oben beschriebene Gleichwellen-Technik. Auf einem 1,5 MHz
breiten Frequenzband sind ca. 5-6 Radioprogramme enthalten. (zum Vergleich:
Ein UKW-Sender benötigt 0,2 - 0,3 MHz). Es stehen zur Zeit europaweit zwei
solche Frequenzbänder im bisherigen Fernsehübertragungsbereich zur Verfügung,
womit 10-12 Programme zu empfangen wären. Bei einer Umstellung auf DAB würden
sich die Sendegebiete stark verändern, die Radiostationen müßten sich in die
starre Sendegebietsplanung einfügen. Entsprechend den zwei zur Verfügung stehenden Frequenzbändern sollte es bei
DAB ursprünglich zwei Kategorien von Sendegebieten geben (zwei "Bedeckungen").
1. landesweiten Programme: hier orientiert sich das Sendegebiet an den
Landesgrenzen. 2. regionale Verbreitungsgebiete entsprechen ungefähr den heutigen größeren
Lokalfunk-Verbreitungsgebieten. Andere Aufteilungen der Verbreitungsgebiete waren nicht vorgesehen -
kleinere Verbreitungsgebiete sind schon aus wirtschaftlichen Gründen kaum zu
realisieren. Wie sich im Probebetrieb herausstellte, sind die Frequenzen, die
für die zweite Bedeckung eingeplant waren (regionale Verbreitungsgebiete) nur
sehr eingeschränkt nutzbar. Sie sind zu teuer und führen zu Empfangsproblemen,
so daß mittlerweile beschlossen wurde, dieses Frequenzband ("L-Band") nicht
weiter auszubauen. Der Empfang von DAB-Programmen beschränkt sich deshalb in
vielen Fällen auf die 5-6 Programme der ersten, landesweiten Bedeckung. Daran
wird auch der weitere Ausbau der DAB-Netze in den nächsten Jahren nichts
ändern. Nach internationalen Absprachen könnten aber mittel- bis langfristig
weitere Frequenzbänder zur Verfügung gestellt werden, so daß dann
möglicherweise wesentlich mehr Radioprogramme über DAB empfangbar wären. Da
DAB einen Teil des bisherigen Fersehübertragungsbereich nutzt (Band III) ist
dies jedoch nur nach einer Abschaltung weiterer Fersehkanälen möglich. Nach
einer erfolgreichen Markteinführung und der dann möglichen Abschaltung des
analogen UKW-Rundfunks könnte langfristig auch dieses Frequenzband für DAB
benutzt werden. In ferner Zukunft wäre also die Frequenzknappheit des heutigen
Rundfunkbetriebs überwunden. Dies könnte aber frühestens in 10-15 Jahren der
Fall sein. Aufgrund des Frequenzmangels wird es aber erstmal bei den 1-2 Bedeckungen
(landesweit und regional) bleiben und damit können nur sehr wenige Programme
über DAB empfangen werden. DVB - Digital Video Broadcasting DVB ist ein digitales Übertragungsverfahren, das für die Übertragung von
Fersehprogrammen über Satellit (DVB-S) und über Kabel (DVB-C) entwickelt
wurde. DVB-T ist die Weiterentwicklung für die terrestrische Ausstrahlung und
arbeitet entsprechend DAB mit der Gleichwellen-Technik. DVB-T soll auch zur
Übertragung von Radioprogrammen genutzt werden. Die oben für DAB genannten
(Vor- und) Nachteile gelten auch für DVB-T, mit fogenden Unterschieden: 1. DVB-T wurde nur für stationären und portablen Empfang ausgelegt. Mobiler
Empfang im Auto ist nur eingeschränkt möglich. Es gibt jedoch Bestrebungen,
das System auch für den Empfang unterwegs tauglich zu machen (z.B.
Pilotversuch in Niedersachsen), was aber von Experten als zu teuer
eingeschätzt wird. 2. Bei DVB werden noch größere Datenmengen verarbeitet, da das System für
den Fernsehempfang entwickelt wurde. Dies führt dazu, daß noch aufwendigere
Empfänger als bei DAB erforderlich sind, um die über DVB-T ausgestrahlten
Radioprogramme zu empfangen. Bei gleichem Entwicklungsstand sind die
Empfangsgeräte damit entsprechend größer und teurer. 3. Bei der Nutzung für den Hörfunk haben innerhalb eines DVB-Frequenzbandes
(7-8 MHz Bandbreite) mehrere Dutzend Radioprogramme Platz haben. Das Problem
der Sendegebietsplanung und der fehlenden individuellen Sendegebiete (vgl.
"Gleichwellen-Sendernetze") tritt hier also besonders hervor, eine derartige
gemeinsame Ausstrahlung wäre deshalb nicht sinnvoll. Evtl. könnten jedoch
Radioprogramme jeweils parallel zu einem Fernsehkanal mitgesendet werden, was
jedoch ebenfalls zu neuen Abhängigkeiten führen würde und eine unabhängige
Planung der Hörfunk-Versorgung erschweren würde. IBOC - In Band On Channel In den USA und in Japan wird das europäische DAB-System nicht eingeführt.
Mit IBOC wird in den USA eine digitale Übertragungstechnik entwickelt, die an
DAB angelehnt ist, mit einem ähnlichen Komprimierungsverfahren arbeitet,
jedoch einen großen Unterschied aufweist: jeder Sender soll neben seinem
herkömmlichen analogen Signal zusätzlich auf der gleichen Frequenz sein
digitales Signal ausstrahlen. Damit ist für eine unbegrenzte Übergangszeit
analoger und digitaler Empfang parallel möglich. Diese Technik bietet mehrere
Vorteile: es sind keine zusätzlichen Frequenzen nötig - was allerdings im
Umkehrschluß bedeutet, daß die Frequenzknappheit des UKW-Rundfunks bestehen
bliebe. Es ist keine lange frequenzplanerische Vorlaufzeit beim Übergang zum
digitalen Rundfunk nötig. Zudem ergeben sich bei der Sende- und
Empfangstechnik nur wenig Änderungen. Die herkömmlichen Radiogeräte könnten
leicht auf digitalen Empfang umgerüstet werden. Die IBOC-Übertragungstechnik ist noch nicht sehr ausgereift und erfordert
wegen der kleinen Bandbreite eines herkömmlichen UKW-Senders eine stärkere
Datenreduzierung. Damit ist die Klangqualität möglicherweise schlechter als
bei anderen Techniken. Falls jedoch später einmal auf das analoge Signal
verzichtet wird, kann wegen der freiwerdenden Kapazität die Datenrate für die
Digital-Übertragung erhöht werden und damit die Klangqualität verbessert
werden. Die IBOC-Technik wird erst seit Anfang der 90er Jahren entwickelt, hat also
zu DAB einen deutlichen Zeitrückstand. In den letzten Jahren wurden jedoch in
den USA schon mehrere Varianten des Systems entwickelt. Heute kann aber nocht
nicht beurteilt werden, ob diese Technik Erfolgschancen hat. In Deutschland wird IBOC bei der Debatte um zukünftige digitale
Übertragungswege nur sehr selten erwähnt. Informationen darüber sind fast
keine zu finden. ISDB-T - Terrestrial Integrated Service Digital Broadcasting Mit ISDB-T wird in Japan ebenfalls ein eigenes System eingesetzt. Bei
dessen Entwicklung wurde der Schwerpunkt auf eine gemeinsame Übertragung von
Audio- und Videosignalen gelegt, so daß eine Weiterentwicklung als
"Multimedia-Plattform" leicht möglich erscheint. Dieses System kann mit
unterschiedlichen Bandbreiten arbeiten und eignet sich im Gegensatz zu DVB-T
auch zu mobilem Empfang. ISDB-T wurde 1999 als japanischer Standard
festgeschrieben und soll etwa 2003 im Regelbetrieb eingesetzt werden. DRM - Digital Radio Mondiale / "Digitale Mittelwelle" Unter dem Namen DRM oder "Digitale Mittelwelle" wird derzeit ein digitales
Übertragungsverfahren für Kurz-, Mittel- und Langwelle erarbeitet. Die
Übertragungstechnik ähnelt stark der IBOC-Technik. Hier wird aber mit einem
sehr starken Komprimierungsverfahren gearbeitet, da in den tiefen
Übertragungsfrequenzen bis zur Kurzwelle nur sehr geringe Bandbreiten zur
Verfügung stehen. RDS - Radio Data Service und SWIFT sind zwar keine Übertragungstechniken, sollen hier aber trotzdem erwähnt
werden. RDS und SWIFT sind Standards für die Übertragung von Zusatzdaten (z.B.
Text) parallel zum UKW-Empfang. Im Vergleich zu den Datendiensten bei DAB oder
DVB können hier aber nur relativ wenige Daten übertragen werden. Auf
Radiogeräten mit digitalem Display kann darüber z.B. der Programmname
eingeblendet werden, und auch die Anzeige des aktuellen Musiktitels u.ä. ist
möglich. Nachdem in Teil A die verschiedenen Übertragungstechniken erläutert wurden,
soll es in diesem Teil darum gehen, welche Zukunftsaussichten eine digitale
terrestrische Übertragung überhaupt hat. Wird in 10 oder 20 Jahren vielleicht
eine ganz andere Technik das herkömmliche UKW-Radio ablösen? Eine neue Technik
müßte entsprechend dem heutigen Entwicklungsstand Werden diese Mindestvoraussetzungen durch eine neue digitale
Übertragungstechnik nicht erfüllt, wäre deren Einführung kein Fortschritt und
würde deshalb nicht zur allgemeinen Akzeptanz der neuen Technik führen.
Natürlich spielen zusätzlich weitere Gründe eine bedeutende Rolle. Wie wir
noch sehen werden sind dies vor allem Satelliten - Übertragung Die Empfangstechniken über Satellit (ADR, DVB-S) sind für unsere
Untersuchung unbedeutend, denn eine einfache, portable Satellitentechnik gibt
es noch nicht. Wegen des dafür erforderlichen "Sichtkontakts" zum Satellit
wäre ein Empfang auch nur an besonderen Standorten möglich. Ein mobiler
Empfang (z.B. im Auto) ist ebenfalls schwierig zu realisieren. Allerdings wird
sich hier in absehbarer Zeit einiges ändern. In den USA kommen derzeit zwei
Hörfunk-Satelliten-Systeme auf den Markt, die mobilen Empfang ermöglichen
sollen: "Sirius Radio" und "XM Satellite Radio". Ein weiteres Satelliten-Radio
nennt sich "World Space", das vor allem in Dritt-Welt-Ländern sendet. Für
Europa sind keine derartigen Projekte für mobilen Empfang in Planung. Deshalb
wird der Rundfunk-Empfang via Satellit auch weiterhin ein Schattendasein
führen. Aufgrund der riesigen Sendegebiete eignet sich diese Technik sowieso
nicht für kleine Radiostationen. Internet - Übertragung Ähnlich steht es mit der Übertragung über das Internet per "Real-Audio",
MPEG oder ähnlichem. Der Computer wird zwar immer weiter in das Zentrum der
Kommunikation gerückt. Fraglich bleibt aber, ob die Kabelnetze für die
riesigen Datenströme ausgelegt werden können, die benötigt werden, würde jede
RadiohörerIn ihr (individuelles) Programm über den Internet-Computer empfangen
wollen. Abgesehen davon würde das Gerät immer noch am Kabel hängen. Das
Internet wird deshalb wohl kaum das gute alte Küchenradio ersetzen, sondern
nur ergänzen. Auch die durch die zukünftige Internetfähigkeit von Handys
angedeutete Möglichkeit, das Radioprogramm damit doch wieder auf dem Funk-Weg
"via Internet" zu empfangen, wird an o.g. Problem der riesigen zu
übertragenden Datenmengen und der dafür nicht verfügbaren Frequenzen
scheitern. Außerdem muß bei drahtlosem Internet-Empfang noch lange Zeit mit
hohen Telefonkosten gerechnet werden. Übertragung über Kabel Der Radio-Empfang über das herkömmliche Radio- und Fersehkabel, wofür auch
die digitalen Übertragung DVB und DAB eingesetzt werden können ist ebenfalls
von einer Kabelverbindung abhängig. Verglichen mit der "Internet-Übertragung"
ist der Kabelempfang jedoch aufgrund seiner zentralistischen Struktur
geeigneter. Es muß nicht für jede HörerIn ein individuelles Signal gesendet
werden, sondern alle potentiellen HörerInnen erhalten das selbe (begrenzte)
Angebot an Rundfunkkanälen aus denen sie ihr Radioprogramm wählen können.
Kabelempfang ist deshalb vor allem mit der Satellitenübertragung vergleichbar.
Allerdings ist über das Kabel auch eine regionale oder lokale Ausstrahlung
möglich. Damit ist diese Übertragungstechnik auch für lokale Radiostationen
interessant. Unterwegs ist der Kabelempfang natürlich nicht möglich. Terrestrische Übertragung Mangels Alternative kann also damit gerechnet werden, daß die terrestrische
Ausstrahlung von Radioprogrammen weiterhin eine wichtige Rolle spielen wird.
Dies gilt in besonderem Maße für Lokalradios. Eine digitale Ausstrahlung
würden zukünftig zwei Übertragungssysteme ermöglichen, die deshalb auch mit
großem politischen Engagement forciert werden: DAB und DVB. Während DVB für
den Fernsehempfang vorgesehen ist wird die Hörfunk-Übertragung über DAB in
Teil C eingehender untersucht. Auch DVB bietet prinzipiell die Möglichkeit
einer Hörfunkübertragung, wobei es als digitale Alternative aber noch
schlechter abschneidet als DAB (vgl. Teil A). Über das In-Band-Radio liegen mir nur wenig detailierte Informationen vor.
Aufgund der relativ kurzen Entwicklungszeit und der fehlenden Erfolgsmeldungen
müssen wir davon ausgehen, daß das IBOC-System noch keine Alternative für die
digitale Rundfunkübertragung bietet. Möglicherweise werden sich aber hier in
naher Zukunft Änderungen ergeben. Ergebnis Jede der unterschiedlichen Übertragungstechniken erfüllt unterschiedliche
Ansprüche. Es steht außer Frage, daß diese Systeme nebeneinander existieren
werden. Nach der eingangs genannten Fragestellung kann aber als Ergebnis
festgehalten werden, daß die terrestrische Ausstrahlung von Radioprogrammen
weiterhin eines der wichtigsten Übertragungssysteme für den Hörfunk bleiben
wird. Ob hierbei ganz auf digitale Übertragung umgestellt wird und damit der
analoge UKW-Rundfunk abgeschafft wird, hängt von der Praxistauglichkeit und
dem Preis des digitalen Systems ab. Nach dessen Einsatz als terrestrisches
System würde es auch bei der Versorgung über Kabel eingesetzt werden. Nach
heutigem Stand ist DAB / Digital Radio das einzige System, das - zumindest
prinzipiell - eine ernstzunehmende Perspektive bieten würde. Bei genauerer
Betrachtung (siehe Teil C) wird sich allerdings zeigen, daß dies nur für große
Radiostationen zutrifft. Für kleine Stationen gibt es derzeit kein geeignetes
digitales System. DAB kann deshalb den herkömmlichen UKW-Rundfunk nicht
ersetzen. Möglicherweise könnte sich hier das US-amerikanische System "IBOC"
zukunftsträchtiger zeigen. Da es sich bei DAB um ein terrestrisches System handelt, kann außerdem
festgehalten werden, daß die Diskussion darüber zumindest mittelfristig
relativ unabhängig von anderen Entwicklungen wie bspw. Internet-Radio und
Multimedia bleibt. Deren Weiterentwicklung kann kein Argument gegen die
geplante Einführung einer neuen terrestrischen Rundfunk-Übertragungstechnik
sein, da sie sich eher ergänzen als miteinander konkurrieren. Weil die weitere
Entwicklung aber nicht abgeschätzt werden kann, könnten sich langfristig sehr
wohl Alternativen zu DAB ergeben. Dann wäre DAB möglicherweise überflüssig.
Die Befürworter von DAB versprechen den HörerInnen einige Vorteile, die das
digitale System bieten soll. Genannt werden vor allem: eine bessere
Tonqualität, störungsfreier Empfang, ein größeres Programm-Angebot und der
Empfang von "Datendiensten" über das DAB-Radio. Nachdem das Grundprinzip von
DAB bekannt ist (siehe Teil A) will ich im folgenden diese und weitere
Argumente, für und gegen DAB, näher beleuchten. Da bei DAB 5-6 Programme im Paket ausgestrahlt werden, besitzen diese
identische Verbreitungsgebiete. Das einmal festgelegte Verbreitungsgebiet gilt
dann für jedes dieser Programme. Das bedeutet, daß sie sich auch die
Werbekunden teilen, bei der lokalen Bedeckung ist dies besonders auffallend.
Fünf Radiostationen müssen um die HörerInnen im selben Empfangsgebiet und um
die selben lokalen Werbekunden konkurrieren. Es gibt keine individuelle
Wechselwirkung zwischen Sendegebiet, Senderstandort und HörerInnen mehr. Auch
das beliebte "Auseinanderschalten", womit die privaten Senderketten oder die
öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten unterschiedliche lokale
Fensterprogramme einbetten, ist mit DAB nicht mehr möglich. Die Planung kleinerer Verbreitungsgebiete als die derzeit eingerichteten,
also z.B. die Abdeckung einer Kleinstadt durch ein Lokalradio, ist langfristig
wahrscheinlich schon allein aufgrund der hohen Kosten nicht möglich. Ein herkömmlicher UKW-Sender benötigt 0,2 - 0,3 MHz Bandbreite. Das
DAB-Programmpaket mit seinen 5-6 Sendern benötigt 1,5 MHz. Insgesamt ergibt
sich also keine große Veränderung in der Übertragungs-Bandbreite. Die bisherige Frequenzplanung beim analogen UKW-Rundfunk mußte aufgrund der
gegenseitigen Störungen viele Frequenzen ungenutzt lassen. Durch die oben
beschriebene "Gleichwellen-Technik", die durch das sog.
"COFDM"-Modulationsverfahren ermöglicht wird, können nun wesentlich mehr
Frequenzen belegt werden. Dadurch sind theoretisch wesentlich mehr Programme
zu übertragen. Durch die unflexiblere Sendegebietsplanung und den Wechsel der
Programmpakete an den Grenzen der Verbreitungsgebiete wird dieser Vorteil
allerdings wieder stark relativiert. Der DAB-Befürworter und technische Leiter
der LfK, Walter Berner, kam in einer Untersuchung zu dem Ergebnis, daß in der
volldigitalen Zukunft statt 10 Programmen, die bisher empfangbar sind, im
gleichen Frequenzbereich ca. 12 Stationen empfangen werden könnten. DAB bringt
hier also von sich aus nur eine unwesentliche Verbesserung. HörerInnen in Ballungsräumen oder in der Nähe der Landesgrenzen, die
derzeit eine Vielzahl einstrahlender Programme empfangen, werden über DAB
darauf verzichten müssen. Zumindest mittelfristig wird man dort wesentlich
weniger Programme empfangen können da die DAB-Sendegebiete eine viel geringere
Über-Reichweite ausweisen. Die Grenzen zwischen "empfangbar" und "nicht mehr
empfangbar" werden klarer abgesteckt sein. Da sich der herkömmliche UKW-Rundfunk nicht von heute auf morgen abschaffen
läßt, müssen für DAB andere Frequenzbereiche bereitgestellt werden. Dazu wird
z.Zt. vor allem ein Teil des bisherigen Fernsehübertragungsbereichs genutzt.
Mit diesen zur Verfügung gestellten Frequenzen lassen sich ca. 5-6 Programme
übertragen. An manchen Standorten sind 10-12 möglich. Da die Frequenzplanung
europaweit koordiniert werden muß sind weitere Frequenznutzungen nur
langfristig möglich (Vorlaufzeit ca. 5-10 Jahre). Möglicherweise werden aber
in einigen Jahren schon einzelne zusätzliche Frequenzblöcke freigeschaltet, so
daß weitere ca. 5 Programme empfangbar wären. Eine deutliche Erhöhung ist
jedoch erst längerfristig möglich, wobei bei einer kompletten Umstellung auch
das alte UKW-Band für DAB nutzbar wäre (flächendeckend weitere ca. 12
Programme). Vgl. Teil D, Problem: fehlende Frequenzen. Die Gleichwellen-Technik führt zu dem großen technischen Vorteil, daß auch
in einem Tunnel oder im Innern eines großen Gebäudes kleine Füllsender
eingesetzt werden können. Diese senden auf der gleichen Frequenz (sog.
"Repeater") und können damit den Empfang aufrechterhalten. Sie nehmen das
Signal an einer Stelle auf (vor dem Tunnel bzw. an der Außenfassade) um an der
gefragten Stelle dasselbe Signal wieder auf der selben Frequenz abzustrahlen.
Solche Füllsender sind mit der herkömmlichen UKW-Technik nicht möglich, da
sich die Sender gegenseitig stören würden. Auch Lücken im Verbreitungsgebiet lassen sich damit einfach schließen (mit
weiteren Sendeantennen), ohne daß dafür eine zusätzliche Frequenzplanung
notwendig wäre. Es stellt sich jedoch eine erhebliche Kostenfrage. Die beim herkömmlichem FM-Empfang störenden Reflexionen, z.B. zwischen
großen Gebäuden, werden bei DAB mitempfangen und anschließend in das
Nutzsignal mit eingerechnet, weniger Empfangsstörungen sind die Folge. Durch
das COFDM-Modulationsverfahren verbessert sich auch die technisch nutzbare
Empfangsqualität. Aus diesen und weiteren Gründen ist für die gleiche
Empfangsqualität eine wesentlich geringere Sendeleistung erforderlich, was für
Stationen mit sehr großen Verbreitungsgebieten eine beträchtliche
Energieersparnis bringt. Allerdings gibt es möglicherweise Probleme beim
Empfang in geschlossenen Räumen. Der sogenannte "Indoor"-Empfang leidet unter
der einseitigen Ausrichtung des DAB-Sytems auf mobilen Radioempfang. Da noch
keine portablen DAB-Empfangsgeräte auf dem Markt sind, konnte dies noch nicht
abschließend geklärt werden. Die neue Technik soll im wesentlichen über die alten Sender-Standorte
ausgestrahlt werden. Nach Aussagen der EntwicklerInnen wurde die Technik so
ausgelegt, daß auch Senderabstände von 80 km ausreichend sind. Demnach kommen
kurzfristig relativ wenige neue Senderstandorte dazu. Wegen der kleineren Sendeleistung sinkt die Elektro-Smog-Belastung -
zumindest theoretisch. Durch die problemlosere Frequenzplanung und zusätzliche
Programme bleiben jedoch weniger Frequenzen als bisher ungenutzt. Außerdem
werden langfristig viele kleine Füllsender und Repeater zusätzlich eingesetzt.
Die potentiell sinkende Elektro-Smog-Belastung wird also relativiert.
Kurzfristig steigt natürlich die Belastung, denn auf absehbare Zeit wird kein
analoger Sender seinen Betrieb einstellen, während gleichzeitig DAB-Sender
zusätzlich installiert werden. Besonders stark wird sich dies bei der
Digitalisierung der Fernseh-Übertragung auswirken. Hier könnten tatsächlich
größere Frequenzbereiche frei werden, die dann selbstverständlich nicht
ungenutzt bleiben, sondern z.B. von der Kommunikationselektronik (z.B. Handy)
genutzt werden, was zu wesentlich höherer Elektro-Smog-Belastung führt. Datenreduzierung und Fehlerschutz Voraussetzung für die neuen digitalen Übertragungstechniken ist die
Verringerung der zu übertragenden Datenmenge im Gegensatz zur digitalen
Audio-CD. Durch die Komprimierung über das bei DAB eingesetzte MPEG-Verfahren
erfolgt kein hörbarer Qualitätsverlust. Der manchmal als positives Merkmal erwähnte eingebaute Fehlerschutz bei
DAB/DVB ist bei jedem digitalen System notwendig und bedarf keiner gesonderten
Erwähnung. Das Sendesignal einer Radiostation wird über Datenleitungen zum
Sendernetzbetreiber übertragen. Dazu ist ein "Analog/Digital-Wandler" am
Ausgang des Studios erforderlich, falls nicht bereits mit volldigitaler
Technik gearbeitet wird. Der Netzbetreiber kümmert sich um die
Weiterverarbeitung der Daten, also um die Synthese des DAB-Sendesignals, dem
sogenannten "Multiplex". Dies ist relativ aufwendig: aus den am DAB-Kanal
beteiligten Radioprogrammen und Datendiensten wird der Datenstrom errechnet,
der den DAB-Sendern zugeführt werden kann. Der Netzbetreiber wird dafür
zusätzliche Gebühren in Rechnung stellen, die nach Einschätzung von Experten
sehr hoch ausfallen werden. Für lokale Radiostationen, die bisher nur ein oder zwei Sender betrieben
haben, entstehen damit bei DAB wesentlich höhere Kosten. Für die großen
Programmanbieter wird es allerdings preiswerter, da das Übertragungssignal
ihres Programmpakets nur einmal errechnet werden muß und dann über normale
Datenleitungen an die anderen Senderstandorte weitergeleitet werden kann. Als
Folge der geringeren Sendeleistungen werden sich die Betriebskosten für sie
insgesamt voraussichtlich verringern. Die Datendienste werden z.T. schon als das Hauptargument für DAB angesehen.
Angepriesen wird die Übertragung von Daten, Bildern, Tabellen usw. Allerdings
besteht hier keine interaktive Verbindung, d.h. es können nur die Daten
abgerufen werden, die auch ins DAB-Signal eingespeist werden. Da die
Einspeisung sehr teuer ist und wegen der geringen Kapazität im Vergleich zum
Internet werden sich wohl nur die finanzkräftigsten Anbieter durchsetzen. Daß
hier in Zukunft vielseitige Informationen angeboten werden, erscheint daher
eher unwahrscheinlich. Bis auf weiteres werden nur besonders teure DAB-Geräte
mit entsprechenden Bildschirmen ausgestattet sein, um z.B. einzelne
Internet-Seiten anzeigen zu können. Vor diesem Hintergrund verlieren die
zukünftigen Angebote doch einiges von ihrem Glanz: Textanzeigen, Nachrichten,
Wetter, Veranstaltungshinweise, Tourismusinformationen, Online-Zeitung,
Diashow. Man könnte es auch so formulieren: multimediale Werbung mit
Pseudo-Informationen für unterwegs. Zumindest bei den programmunabhängigen
Datendiensten ist also noch nicht abzusehen, was sie tatsächlich leisten
werden. Die programmbezogenen Datendienste sind dagegen relativ plausibel.
Radiostationen werden die bisherigen Angebote (z.B. RDS) erweitern: Anzeige
der laufenden Titel, Programmhinweise, Informationen zum Sender und
anderes. Die meisten technischen Vorteile relativieren sich bei genauerer
Betrachtung ganz erheblich. DAB / Digital Radio wird auf absehbare Zeit keine
großen Verbesserungen in der Anzahl der empfangbaren Programme bringen,
stattdessen den Hörfunkmarkt sehr stark verändern. Der einzige wirkliche
Vorteil besteht im voraussichlich besseren, und bei einigem Kostenaufwand auch
lückenlosen Empfang im Sendegebiet. Demgegenüber stehen hohe Kosten, geringe
Übertragungskapazitäten und die starren Verbreitungsgebiete mit den damit
verbundenen Nachteilen. Was die Datendienste bringen werden ist noch völlig
unklar, möglicherweise wird es aber hier neben Werbung auch einzelne
interessante Angebote geben. Ende 1997 setzte die Bundesregierung die Initiative "Digitaler Rundfunk"
(IDR) ein. Sie hatte den Auftrag, eine Strategie für die Umstellung auf
digitale Rundfunk-Übertragung zu suchen; dabei sei insbesondere den
"Bedürfnissen innovativer Multimedia-Dienste Rechnung zu tragen". So entstand
im Sommer 1998 das Ergebnis: Für den Hörfunk soll DAB eingeführt weden, 2003
soll überprüft werden, bis wann die vollständige Aufgabe des UKW-Sendebetriebs
erfolgen kann. Unverbindlich wird dafür derzeit der Zeitraum zwischen 2010 und
2015 gehandelt. Bis dahin soll DAB den UKW-Standard vollständig ablösen.
Die Medienanstalten setzten lange Zeit unterschiedliche Prioritäten.
Vor allem die Medienanstalten in Bayern und Baden-Württemberg bevorzugten DAB.
Die nördlichen Bundesländer waren ursprünglich skeptisch und spezialisierten
sich auf die Fernsehübertragung über DVB-T, wobei sie eine zusätzliche
Radioübertragung über DVB-T planten. Die Landesmedienanstalten einigten sich
jedoch im Oktober 1999 auf das gemeinsame Ziel, DAB für die Hörfunk- und DVB-T
für die Fernseh-Übertragung einzuführen. Seit der Erklärung vom Oktober '99
besteht Konsens zwischen der Regierung und den Medienanstalten. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten verhielten sich ähnlich
wie die Medienanstalten. Vor allem der Bayrische Rundfunk und die Vorgänger
des SWR beteiligten sich frühzeitig an der Entwicklung von DAB. Die nördlichen
Rundfunkanstalten interessierten sich mehr für eine Hörfunkübertragung über
DVB-T. Die Verbände der privaten Rundfunkveranstalter sind zurückhaltender
und sorgen sich vor allem um die hohen Kosten. Der APR
(Arbeitsgemeinschaft privater Rundfunkanbieter - Verband der Lokalradios)
unterstützt trotzdem die Einführung von DAB, geht aber davon aus, daß die
nächsten 15 Jahre der Analog-Rundfunk das wirtschaftliche Standbein der
Radiosender bleiben wird. Die hohen Kosten seien allerdings für Lokalradios
nicht zu tragen, wobei eine Lösung des Problems, wer die Kosten trägt, noch
ausstehen würde. Der VPRT (Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation) ist hier
wesentlich kritischer und forderte angesichts der hohen Kosten eine
Besinnungspause, um der Überlegung Raum zu geben, ob DAB überhaupt die
richtige Technik sei. Die Fachwelt zeigt sich ziemlich unkritisch. Insgesamt prägen die
DAB-Werbeslogans die Artikel in den Fachzeitschriften und im Internet. In
Fachzeitschriften erschienen in den letzten Jahren allerdings nur noch wenige
Artikel über DAB, auf der "Tonmeistertagung" 1999 war DAB kein Thema mehr,
ebensowenig auf der Internationalen Funkausstellung 1999 und 2000. Vor einigen
Jahren war bei beiden Veranstaltungen wesentlich mehr von DAB die Rede als
heute. Für die DAB-Übertragung wurden europaweit zwei Frequenzbänder freigestellt.
Für die landesweite Bedeckung werden Frequenzbänder aus der bisherigen
Fernsehübertragung, das sog. "Band III", genutzt (vor allem Kanal 12), für die
Lokalfunk-Bedeckung sollte ursprünglich das höherfrequente "L-Band" zur
Verfügung gestellt werden. Bei dieser zweiten Bedeckung gibt es allerdings große Probleme. Das L-Band
erwies sich für eine flächendeckende Verbreitung als untauglich. Aufgrund des
sehr hohen Frequenzbereichs gibt es starke Empfangsprobleme, was erst im
DAB-Probebetrieb festgestellt wurde. Einzelne Bundesländer haben deshalb den
Betrieb des L-Bandes ganz abgeschaltet. Höchstens als zusätzliche Option in
Ballungsräume könnten diese Frequenzen evtl. sinnvoll eingesetzt werden. Damit
stellt sich das Problem, daß erstmal nur eine einzige akzeptable Bedeckung
existiert, welche für eine landesweite Ausstrahlung (5-6 Programme) reserviert
ist. Für die Lokalfunk-Bedeckung müssen neue Frequenzen freigeschalten werden,
wofür internationale Gremien zuständig sind. Die Sendernetze werden frühestens 2006, zur nächsten Wellenkonferenz in
Genf, erweitert. Bis dahin bleibt es bei höchstens 5 bzw. in Teilgebieten bei
10 empfangbaren Radioprogrammen. Die Gerätehersteller: Problem
Planungssicherheit Die Entwicklungskosten für DAB-Empfangsgeräte sind sehr hoch. Da noch nicht
abzusehen ist, ob sich DAB durchsetzen wird, scheuen sich die Gerätehersteller
vor größeren Investitionen. Allgemein wird davon ausgegangen, daß erst die
Empfangsmöglichkeit weiterer Programme die Nachfrage nach DAB-Geräten steigern
wird - und damit auch das Engagement der Hersteller. Sie produzieren deshalb
z.T. noch überhaupt keine DAB-Empfänger. Die vorhandenen Geräte sind noch sehr
teuer, brauchen viel Strom und sind laut Fachpresse relativ kompliziert zu
bedienen und unhandlich. Der preisgünstigste DAB-Empfänger kostet heute knapp
1000 DM. Tragbare DAB-Geräte sind bis Frühjahr 2001 immer noch nicht im
Handel. Teure Empfangsgeräte - geringe Programmanzahl - kaum Publikumsinteresse. Um
dieses dreifache Henne-Ei-Problem zu durchbrechen fordern die Medienanstalten
zum einen die Zurverfügungstellung von weiteren Frequenzen, zum anderen soll
ein verbindlicher Zeitpunkt für die Umstellung festgelegt werden, um
Planungssicherheit für die Hersteller zu gewährleisten. Die Übergangsphase der
parallelen Ausstrahlung mittels analoger und digitaler Technik soll möglichst
kurz gehalten werden, da die privaten Hörfunkstationen wohl kaum zwei
Ausstrahlungstechniken gleichzeitig finanzieren können. Steht der
Umstellungszeitpunkt fest, wird damit gerechnet, daß einzelne Radiostationen
schon früher auf DAB umsteigen werden und damit den DAB-Markt beleben. Dann
werden auch größere Werbekampagnen der Gerätehersteller erwartet. Für eine
frühe Umstellung müßte jedoch sehr viel mehr Frequenzspektrum zur Verfügung
gestellt werden, was derzeit nicht absehbar ist. Eine Lösung des Problems ist
also nicht in Sicht. In die Forschung zu DAB sind bis 1998 mindestens 100 Mio DM öffentlicher
Gelder geflossen. Zusätzlich wird davon ausgegangen, daß die Industrie noch
einmal den gleichen Betrag in die Entwicklung von DAB gesteckt hat. Die
Einführung von DAB in den Regelbetrieb soll laut Expertenschätzung von 1998
bundesweit 150 Mio DM kosten. 176 Mio. DM gaben die öffentlich-rechtlichen
Sender in der letzten Gebührenperiode für DAB aus, bis 2002 werden es etwa 250
Mio. DM sein. Laut VPRT sollen die jährlichen Übertragungskosten im
Regelbetrieb für die Privaten zusätzlich 50-70 Millionen Mark betragen. Bis
Anfang 2001 wurden insgesamt ca. 750 Mio DM in DAB investiert. Seit Sommer 2000 sind in allen Bundesländern die Lizenzen für den
Regelbetrieb der DAB-Sendernetze vergeben. In einigen Bundesländern sind auch
die DAB-Sende-Lizenzen für die ProgrammveranstalterInnen vergeben. Im Süden
und Osten der Republik sind heute an vielen Orten zwischen 5 und 10 digital
übertragene Rundfunkprogramme empfangbar. Der aktuelle Stand des Sendebetriebs
(empfangbare Programme, Sendegebiete usw.) kann über die Homepage der
LPR-Rheinland-Pfalz nachgelesen werden (siehe o.g. Linkliste).
Detaillierte Veröffentlichungen wie diese hier, die sich kritisch mit
DAB/DVB auseinandersetzen sind fast keine zu finden. Eine Studie zur
konkurrierenden IBOC-Übertragung wird von der LfK (Landesanstalt für
Kommunikation, Stuttgart) unter Verschluß gehalten. In den Fachzeitschriften
wird meist den einschlägig bekannten Befürwortern von DAB und DVB der Platz
überlassen. In der renommierten "Funkschau" gab es von 1999 bis 2000 fünf
Berichte zu DAB bzw. DVB-T. Davon waren zwei von LfK-Mitarbeiter Berner
geschrieben und einer vom ehem. Vorsitzenden der DAB-Plattform Müller-Römer.
Bei beiden wurde jeweils nur der Name genannt, ohne ihre Position als
DAB-Protagonisten zu erwähnen. Im Allgemeinen wurden lediglich die schleppende
Marktentwicklung und die hohen Kosten kritisiert. Eine Einführung von DAB
wurde jedoch nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Seit Sommer 2000 hat sich die Situation etwas geändert. Im September 2000
verkündete die Bundesregierung zusammen mit der "Initiative Digitaler
Rundfunk" das "Startscenario 2000". Die Presse brachte seither mehrere Artikel
über die schleppende Entwicklung und das mangelnde Publikumsinteresse. Immer
offener wird auch die Sinnfrage gestellt und der Zusatznutzen für die
Verbraucher in Frage gestellt. Die Grünen im Bundestag legten im März 2001
eine Studie zur DAB-Einführung vor und sprachen sich gegen die DAB-Einführung
aus. Der hessische Rundfunk versagte im gleichen Zeitraum ebenfalls seine
Unterstützung. Die DAB-Front beginnt zu bröckeln (vgl. auch o.g. Linkliste). Der VPRT ist der einzige Beteiligte in den offiziellen DAB-Gremien, der
sich immer wieder kritisch äußerte. Hier die wichtigsten Aussagen aus seinem
Positionspapier vom Juni 1998: "[Es soll vorausgechickt werden, daß] zahlreiche Fragen im Hinblick auf die
Markteinführung des DAB-Systems noch offen sind. Diese Problemstellungen
betreffen in aller erster Linie und nahezu ausschließlich private
Hörfunkveranstalter. Die hohe Kostenbelastung ohne Aussicht auf
Refinanzierung, die ungleiche Zuteilung von Frequenzen im dualen
Rundfunksystem, fehlendes Frequenzspektrum zur Abbildung der
UKW-Programmvielfalt, unklare Markteinführungsszenarien, mangelndes Angebot an
Endgeräten seien hier beispielhaft vorweg genannt. ... Die privaten
Hörfunkunternehmen werden sich dennoch im Rahmen ihrer wirtschaftlichen
Möglichkeiten weiterhin für DAB engagieren. ... Mit Sicherheit kann ausgesagt
werden, daß die Kosten der Programmverbreitung für den einzelnen Veranstalter
je nach Verbreitungsgebiet somit um rund 65-80% steigen werden. ... Die
absehbaren finanziellen Belastungen für die Einführung könnten von den
privaten Hörfunkunternehmen nicht aufgebracht werden. ... Die Programmvielfalt
in der UKW-Übertragung kann in DAB derzeit nicht abgebildet werden. ... Auf
absehbare Zeit wird es in DAB weniger Programme geben als bei der
UKW-Übertragung ... Das DAB-System kann nur ein Markterfolg werden, wenn es
gelingt, die frequenztechnisch bedingten Engpässe zu überwinden und die
UKW-Landschaft abzubilden.... Insgesamt ist der Zusatznutzen von DAB für den
Hörer nur sehr eingeschränkt erkennbar." Trotz bzw. gerade wegen der mangelnden Akzeptanz begann die Telekom im
Frühjahr 2001 eine Marketing-Offensive für DAB. Gemeinsam mit den
Sendernetzbetreibern und einigen wenigen Geräteherstellern haben sie ca. 20
Mio DM dafür bereitgestellt. Diese soll zur Internationalen Funkausstellung im
Herbst 2001 ihren Höhepunkt erreichen. Diese Gelegenheit wird von vielen als
letzte Durchbruchschance für DAB angesehen. In Holland wurden übrigens die
DAB-Sender schon im Sommer 2000 mangels Publikumsinteresse wieder
abgeschaltet. Die Markteinführung einer neuen Technik und die Produktion von Millionen
neuer Geräte hat natürlich eine entsprechende wirtschaftspolitische Bedeutung.
Dem entgegen steht momentan das Investitions-Risiko und der Mangel an
Frequenzen. Beides wird sich langfristig im Sinne einer besseren
Vermarktungsfähigkeit von DAB ändern und die Empfangsgeräte werden langfristig
ebenfalls sehr viel billiger zu produzieren sein. Auch medienpolitisch stehen
die Zeichen auf DAB, darüber können die kritischen Berichte in der jüngsten
Zeit nicht hinwegtäuschen. Alle wichtigen Gremien haben sich für die
Einführung von DAB ausgesprochen und in anderen europäischen Ländern ist die
DAB-Einführung teilweise schon ähnlich weit fortgeschritten (z.B. England).
Die tatsächliche Entwicklung sieht allerdings anders aus. Die Einführung
von DAB verläuft äußerst schleppend. Es stehen nur sehr wenige Empfangsgeräte
zur Verfügung, und diese sind sehr teuer. Auch in der Fachwelt besteht kaum
Interesse an DAB. Im Hörfunk-Bereich wird der Debatte um das Internet-Radio
und MP3 sehr viel mehr Raum gegeben. Außerdem interessieren eher Themen wie
"DVD" oder 5-Kanal-Technik. Trotz fehlendem Publikumsinteresse müssen wir jedoch davon ausgehen, daî
auf lange Sicht auch der UKW-Hörfunk digitalisiert wird. Zur Zeit gibt es zu
DAB keine Alternative weshalb nicht damit gerechnet werden kann, daß sich
kurzfristig anstelle von DAB ein anderes System durchsetzen wird. Wie wir in
Teil B gezeigt haben, kann nur eine terrestrische Alternative den UKW-Rundfunk
ablösen. Hier ist DAB derzeit konkurrenzlos. Einzig schnelle und spektakuläre
Fortschritte beim IBOC-System der USA könnten die technische Entwicklung hier
noch beeinflussen. Es muî also die Entwicklung eines besser geeigneten Systems
gefordert werden, welches die hier genannten Nachteile nicht aufweist. Dabei
müssen die Bedürfnisse aller Radiostationen berücksichtigt werden, um nicht
einzelne Rundfunkteilnehmer auszuschlieîen. Ein chancengleicher Zugang aller
Programmveranstalter zum zukünftigen Rundfunksystem muß gewährleistet
bleiben. Um die weitere Entwicklung von DAB zu stoppen ist es also dringend
erforderlich, auf die Folgen der neuen Übertragungstechnik aufmerksam zu
machen. Wird die Kritik daran nicht öffentlich wirksam vertreten, ist es nur
eine Frage der Zeit, bis sich DAB doch noch etablieren wird. Die Diskussion
über DAB ist immer noch geprägt von undifferenzierter Begeisterung für
digitale Technik und bleibt stehen bei Themen wie "Multimedia-Fähigkeit" und
"neue Marktchancen". Was die Umstellung aber im Einzelnen bedeuten würde, ist
noch nicht in die öffentliche Diskussion vorgedrungen. Die sehr schleppende
Entwicklung des DAB-Marktes ist die beste Voraussetzung dafür, daß fundierte
Kritik tatsächlich die Entwicklung noch beeinflussen könnte. Außerdem haben
die KritikerInnen von DAB den größten Trumpf noch in der Hand: Die
vorhersehbaren Reaktionen der Bevölkerung, wenn der bevorstehende Kauf neuer
Radiogeräte in das öffentliche Bewußtsein rückt. Digitale Übertragung und 'Community' Radio Digitale Übertragungssysteme werden seit ca. 10 Jahren erarbeitet, und
werden heute letztendlich Realität. Verschiedene Systeme wurden entwickelt,
von denen DAB das führende Modell ist. Der Zusammenschluß der Hörfunkstationen
und der Entwickler des Systems halten es für "die wichtigste Weiterentwicklung
der Radio-Technologie seit der Einführung des FM-Stereo Radios". Jedoch
stellte das "Council of Europe" schon 1992 Schwierigkeiten für Radiostationen
mit kleinen Sendegebieten, z.B. lokale und Community-Radios, mit DAB fest.
Zu allererst erklären sich diese Schwierigkeiten vor allem durch den
Umstand, daß mehrere Radiostationen (normalerweise 8 oder 10) für ein
gemeinsames Übertragungssignal auf einer Frequenz benötigt werden. Für kleine
Radiostationen ist dieses System unflexibel, da ihr Sendegebiet normalerweise
nicht mit benachbarten oder größeren Stationen übereinstimmt, während die
Kosten für ein vergrößertes (nicht erwünschtes) Sendegebiet für kleinere
Stationen zu hoch werden. Zweitens: Obwohl die Digitalisierung oft mit einer vergrößerten Anzahl an
Radioprogrammen gleichgesetzt wird, gab Frank Kozamernic vom WorldDAB-Forum
zu: "es gibt nicht genügend DAB-Frequenzen im Wiesbadener Wellenplan um den
Umstieg aller existierender nationaler, regionaler und lokaler analoger
Radio-Programme zu ermöglichen". Der Wiesbadener Plan zu Europäischen
Übertragungsfrequenzen war 1995 von der Europäischen Konferenz von Post und
Telekommunikation (CERN) angenommen worden. Jetzt ist klar, daß lokale und
community Radioprogramme die ersten sein werden, die aufgrund fehlender
Frequenzen im Wiesbadener Wellenplan unberücksichtigt bleiben. Von AMARC-Europa wurden der CEPT drei Strategien zur Frequenzplanung
vorgeschlagen, um die Einbeziehung und weitere Entwicklung von
Community-Radioprogrammen über DAB zu unterstützen. 1. ausreichendes Frequenzspektrum im Band III und im L-Band muß ausgewiesen
werden. 2. Die Frequenzplanung muß einzelne Zugänge ("cellular approaches") für
lokale Programme bereitstellen, um existierenden und geplanten
lokalen/community Stationen die Flexibilität zu bieten, ihr Zielpublikum mit
einem digitalen Signal zu erreichen. 3. Die kurzfristige Programmentwicklung im L-Band sollte Spielraum lassen,
um eine Implementierung und den Test abgewandelter und flexiblerer Versionen
von DAB zu ermöglichen. Eine anderes Herangehen an die Digitaltechnik wurde in den USA gewählt,
gemeinhin bekannt als "In-Band On-Channel". Diese weiterentwickelte
Herangehensweise, die von der "US National Association of Broadcasters"
unterstützt wird, soll es ermöglichen, daß FM-Radiostationen parallel zu ihrem
existierenden analogem Signal, zusätzliches digital senden können. Jedoch
haben Labor- und Feldversuche von der "US Consumer und Electronics
Manufactureres Association" (CEMA) gezeigt, daß alle getesteten Prototypen
weniger robust als DAB waren und es bleibt unklar, ob eine effektive Lösung
für ein In-Band-Radio entwickelt werden kann. Beide, US und Europäische Unternehmen sind auch in einem neuen System für
digitales Radio engagiert, das die analogen AM-Programme auf Mittelwelle (540
- 1602 kHz) ersetzen soll. Diese Bemühungen bieten möglicherweise eine
alternative für lokales und community Radio. Das Mittelwellen-Band ist gut
geeignet für die Übertragung und ist weniger von anderen NutzerInnen gefragt,
als das VHF- und UHF-Band. Jedoch steckt die Arbeit noch in einer frühen
Entwicklungsphase und kann noch keine Lösung für Community-Radio
garantieren. Es wurde auch vorgeschlagen, DAB in direkten Wettbewerb zu anderen
Übertragungssystemen treten zu lassen, z.B. NICAM 72 8, Digital Satelliten
Radio (DSR), Astra Digital Radio (ADR), und Digital Video Broadcasting (DVB).
Im allgemeinen sind diese Systeme anfälliger für
Mehrfach-Empfang/Verzerrungen, was bedeutet, daß sie für ein bewegtes Fahrzeug
weniger geeignet sind, aber für den Heimbetrieb eine adäquate Empfangstechnik
wären. Welches digitale System sich auch immer als Standard durchsetzen wird,
viele lokale und community Radios müssen damit rechnen, von der digitalen
Übertragung ausgeschlossen zu bleiben, aufgrund nicht ausreichendem
Frequenzspektrum, unzweckmäßigen und unflexiblen Technologien, exzessive
Einstiegskosten und wegen einer zusätzlichen Abhängigkeit von öffentlichen
oder privaten Netzbetreibern. (...) (aus: Newsletter vom August 1999) Folgende Fachbegriffe sind für das Verständinis des Textes nötig: Terrestrische Übertragung: Damit wird die erdgebundene Übertragung über
Antenne bezeichnet. Im Gegensatz zur Übertragung über Satellit oder
Kabel. Bandbreite: Dies ist die Breite des Frequenzbandes, das benötigt wird, um
ein oder mehrere Programme zu übertragen. [Beispiel: beim herkömmlichen UKW-Radio beträgt sie für jedes Programm ca.
0,2 MHz. D.h. sendet eine Station auf der Frequenz 104,8 MHz dann wird das
Frequenzband von 104,7 bis 104,9 MHz für die Übertragung benötigt. Eine
analoge Fernsehübertragung benötigt ca. 7-8 Mhz Bandbreite (z.B. 174-181
MHz).] Audiosignal, Übertragungssignal: Das "Signal" ist die elektronische
Entsprechung des Tonmaterials, z.B. des zu übertragenden Rundfunkprogramms -
also das, was vom Sender zum Empfänger schwirrt. Das Signal kann als analoge
Schwingungen oder als digitale Bitströme vorliegen. [Beispiel: das Audiosignal aus einem Kasettenrekorder sind die
elektronische Schwingungen, wie sie im Kabel zum Verstärker geführt werden.
Das digitale Musiksignal eines CD-Players wird z.B. über das optische Kabel
zum MiniDisk-Rekorder übertragen. Dort wird es in ein datenreduziertes Signal
umgewandelt und aufgezeichnet.] Datenreduzierung oder Datenkomprimierung: Bei Audiosignalen ist die
Datenreduzierung um den Faktor 5-10 üblich. Dazu werden unhörbare
Frequenzanteile aus dem Datenstrom entfernt. Bei sehr starker Komprimierung
verschlechtert sich die Tonqualität. [Das aufgezeichnete digitale Audiosignal auf einer CD ist das direkte
Abbild der (analogen) Schwingungen. Dieses digitale Signal kann z.B. per
Computer in wesentlich kleinere Datenpakete umgerechnet werden, aus denen
später das alte Audiosignal wiedergewonnen werden kann. Der Computer berechnet
dabei zu jedem Zeitpunkt das Frequenzspektrum der Schwingungen. Anschließend
werden je nach Komprimierungsverfahren diejenigen Töne herausgefiltert, die
das menschliche Gehör nicht oder kaum wahrnehmen kann. Nur die hörbaren
Frequenzen werden übertragen bzw. aufgezeichnet. Das mit dem "MPEG 2"-
Verfahren datenreduzierte Signal ist etwa um den Faktor 5-7 komprimiert,
ähnlich wie bei der Internet-Technik MP3. Bei diesen Verfahren ist (fast) kein
Unterschied zur CD hörbar. Werden noch stärkere Komprimierungsverfahren
verwendet, wird dies möglicherweise hörbar und verschlechtert die
Klangqualität.]Das Ende von UKW? - DAB und die Folgen
von Stefan Rein (Querfunk,
Karlsruhe), Februar 2000, aktualisiert: April 2001
A. Die digitalen
Übertragungsarten - Einführung in DAB
B. Gibt es eine
Alternative zu DAB?
C. Technische Details zu
DAB
D. Medienpolitischer
Entwicklungsstand
Anhang: AMARC -
Standpunkt
Anhang: Fachbegriffe
Einleitung
Ebenfalls im Anhang befindet sich eine kurze
Erklärung der verwendeten Fachbegriffe
A. Die digitalen Übertragungsarten - Einführung in DAB
B. Gibt es eine Alternative zu DAB?
C. Technische Details zu DAB
D. Medienpolitischer Entwicklungsstand
Anhang: AMARC - Standpunkt
Anhang: Fachbegriffe